Die Nutzung der Abwärme der Rechenzentren bietet sehr hohe Potenziale zur Verringerung der CO2-Emissionen. Nur leider wird sie kaum genutzt. Aktuell wird in Deutschland praktisch der gesamte Strom, der in Rechenzentren verbraucht wird, in Wärme umgewandelt und ungenutzt an die Umgebung abgegeben. In anderen Ländern – wie z.B. Schweden – sieht das ganz anders aus. In Stockholm werden Rechenzentren systematisch an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Das wäre auch in Deutschland möglich. Warum nutzt dann niemand die Abwärme der Rechenzentren? Eine Antwort auf diese Frage liefert eine aktuelle Umfrage des Netzwerks energieeffiziente Rechenzentren – NeRZ bei deutschen Rechenzentrumsbetreibern. Als Haupthindernis für die Abwärmenutzung wird von 60% der Befragten die fehlende Wirtschaftlichkeit genannt. Kein Wunder – sind doch die Stromkosten für den Betrieb der zur Abwärmenutzung notwendigen Wärmepumpen in Deutschland um ein Vielfaches höher als in Schweden. Das liegt zu einem großen Teil an den Steuern, Abgaben und Umlagen, die in Deutschland auf Wärmepumpenstrom erhoben werden. Der Strom zum Betrieb von Wärmepumpen ist nicht von der EEG-Umlage befreit. Das ist schon paradox. Die EEG-Umlage wurde eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern – im Wärmemarkt verhindert sie aber genau dieses Ziel. Wertvolle Wärme wird so ungenutzt an die Atmosphäre abgegeben und an anderer Stelle werden fossile Energieträger wie Gas und Heizöl verbrannt, um Wärme zu erzeugen. Un dabei sind diese fossilen Energieträger auch noch mit deutlich weniger Steuern, Abgaben und Umlagen belegt als der Wärmepumpenstrom.
Die Konsequenz ist klar: Die EEG-Umlage auf Wärmepumpenstrom muss weg!