Industrie 4.0, Big Data, Künstliche Intelligenz, Videostreaming, Social Media – viele neue Anwendungen führen zu einem stark steigenden Bedarf an Rechenleistung. Trotz deutlicher Verbesserungen bei der Energieeffizienz insbesondere bei neu gebauten Rechenzentren steigt daher der Strombedarf der Rechenzentren weiter an. Dies ist insbesondere auch im Bundesland Hessen zu spüren, das mit dem digitalen Hotspot Frankfurt-Rhein/Main der Top-Standort für Rechenzentren in Deutschland ist. Im Jahr 2017 hatten die Rechenzentren in Hessen einen Strombedarf von 3,4 Mrd. kWh/a. Borderstep prognostiziert, dass der Strombedarf bis 2020 auf mehr als 4 Mrd. kWh/a anwachsen wird. In Frankfurt selbst haben die Rechenzentren den Flughafen bereits als größten Stromverbraucher abgelöst. Vor allem das sehr dynamisch wachsende Segment der Colocation Rechenzentren trägt zum Wachstum des Strombedarfs bei (siehe Grafik). Colocation Rechenzentren stellen ihren Kunden Rechenzentrumsfläche und Versorgungsinfrastruktur wie USV, Klimatisierung, Netzwerkanschluss, Brandschutz, Bewachung etc. zur Verfügung. Die IT-Geräte sind aber im Besitz des Kunden.

Betreiber von Colocation Rechenzentren messen dem Thema Energieeffizienz oft eine hohe Bedeutung bei. Im Vergleich zu den Rechenzentren im Eigenbetrieb planen die Colocation Anbieter vergleichsweise mehr Energiesparmaßnahmen für die Zukunft. Es werden insbesondere Maßnahmen in den Bereichen Energiemanagement und MSR-Technik, indirekte freier Kühlung, Kalt-Warmgang-Einhausung und hocheffizienten USV-Anlagen geplant. Systembedingt weisen Colocation Rechenzentren aber auch einige Nachteile bei der Verbesserung der Energieeffizienz auf, die vor allem durch die organisatorische Trennung der Verantwortlichkeiten von IT- und Facility-Management begründet sind. Die genannte Studie untersucht genau diesen Aspekt der Energieeffizienz von Colocation Rechenzentren. Sie steht auf der Webseite von Digitales Hessen zum Download zur Verfügung.