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2.05.2018

Stromverbrauch der Rechenzentren in Hessen steigt bis 2020 auf 4 Mrd. kWh

Der Stromverbrauch der Rechenzentren in Hessen wird auch in Zukunft weiter ansteigen. Im Jahr 2020 werden alle Rechenzentren in Hessen zusammen mehr als vier Milliarden Kilowattstunden Strom benötigen. Da immer mehr Unternehmen und Behörden die Angebote von Colocation Rechenzentren nutzen, werden diese dann für etwa 50% des Stromverbrauchs der Rechenzentren in Hessen verantwortlich sein. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des Borderstep Instituts für die Hessen Trade & Invest Gmbh.

Industrie 4.0, Big Data, Künstliche Intelligenz, Videostreaming, Social Media – viele neue Anwendungen führen zu einem stark steigenden Bedarf an Rechenleistung. Trotz deutlicher Verbesserungen bei der Energieeffizienz insbesondere bei neu gebauten Rechenzentren steigt daher der Strombedarf der Rechenzentren weiter an. Dies ist insbesondere auch im Bundesland Hessen zu spüren, das mit dem digitalen Hotspot Frankfurt-Rhein/Main der Top-Standort für Rechenzentren in Deutschland ist. Im Jahr 2017 hatten die Rechenzentren in Hessen einen Strombedarf von 3,4 Mrd. kWh/a. Borderstep prognostiziert, dass der Strombedarf bis 2020 auf mehr als 4 Mrd. kWh/a anwachsen wird. In Frankfurt selbst haben die Rechenzentren den Flughafen bereits als größten Stromverbraucher abgelöst. Vor allem das sehr dynamisch wachsende Segment der Colocation Rechenzentren trägt zum Wachstum des Strombedarfs bei (siehe Grafik). Colocation Rechenzentren stellen ihren Kunden Rechenzentrumsfläche und Versorgungsinfrastruktur wie USV, Klimatisierung, Netzwerkanschluss, Brandschutz, Bewachung etc. zur Verfügung. Die IT-Geräte sind aber im Besitz des Kunden.

 

Das Bild zeigt den Jahrestromverbrauch aller Rechenzentren in Hessen, der zwichen 2010 und 2020 von ca. 2.700 GWh auf 4.000 GWh ansteigt.
Jahresstromverbrauch der Rechenzenten in Hessen von 2010 bis 2020

 

Betreiber von Colocation Rechenzentren messen dem Thema Energieeffizienz oft eine hohe Bedeutung bei. Im Vergleich zu den Rechenzentren im Eigenbetrieb planen die Colocation Anbieter vergleichsweise mehr Energiesparmaßnahmen für die Zukunft. Es werden insbesondere Maßnahmen in den Bereichen Energiemanagement und MSR-Technik, indirekte freier Kühlung, Kalt-Warmgang-Einhausung und hocheffizienten USV-Anlagen geplant. Systembedingt weisen Colocation Rechenzentren aber auch einige Nachteile bei der Verbesserung der Energieeffizienz auf, die vor allem durch die organisatorische Trennung der Verantwortlichkeiten von IT- und Facility-Management begründet sind. Die genannte Studie untersucht genau diesen Aspekt der Energieeffizienz von Colocation Rechenzentren. Sie steht auf der Webseite von Digitales Hessen zum Download zur Verfügung.